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Phishing 2.0: KI-gestützte Cyberattacken auf dem Vormarsch

In der heutigen digitalen Ära sind Cyberkriminelle immer auf der Suche nach neuen Wegen, um ihre Angriffe effektiver und raffinierter zu gestalten. Eine zunehmend beunruhigende Entwicklung ist der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) für die Erstellung von Phishing-Mails. Diese Kombination ermöglicht es Angreifern, gezielte Betrugsversuche durchzuführen und unvorsichtige Nutzer noch leichter zu täuschen. Phishing dient dabei häufig als Eintrittstor für Ransomware-Angriffe, bei denen Hacker Schadsoftware in Systeme einschleusen, um Dateien zu verschlüsseln und Lösegeld zu erpressen. Der Erfolg dieser Angriffe kann zu enormen finanziellen Verlusten und anderen schwerwiegenden Konsequenzen führen. Angesichts dieser Entwicklung ist es von größter Bedeutung, die Öffentlichkeit immer wieder über die Gefahren und Auswirkungen dieser sich stetig entwickelnden Bedrohung aufzuklären.

Effizienteres Phishing durch Künstliche Intelligenz

Spätestens seit im November 2022 das Large Natural Language Model ChatGPT zur freien Verfügung bereitgestellt wurde, hat die Verwendung von Künstlicher Intelligenz einen regelrechten Evolutionssprung gemacht. KI-Modelle wie ChatGPT erleichtern zweifelsfrei vielen Menschen die tägliche Arbeit – dies betrifft jedoch auch die Arbeit von Cyberkriminellen.

Mithilfe Künstlicher Intelligenz können Betrüger nun ohne großen Aufwand personalisierte Phishing-Mails von Bots und Algorithmen verfassen und massenweise verschicken lassen, die inhaltlich und optisch kaum von legitimen Nachrichten zu unterscheiden sind. Dies erschwert die Enttarnung von Phishing-Angriffen und verleitet die Empfänger in höherem Maße dazu, sensible Informationen preiszugeben oder schädliche Links anzuklicken.

Hochgradig individualisierte Betrugs-Mails

Neben solchen „Massen-Phishing-Mails“ bedienen sich Cyberkriminelle auch der Methode des „Spear-Phishings“, bei der gezielt konkrete Personen oder Unternehmen angesprochen werden. Spear-Phishing-Mails wirken durch ihren persönlichen Charakter authentischer und versprechen somit eine höhere Erfolgschance. Allerdings erfordert diese Methode mehr Zeit und Ressourcen, weshalb sie für Angreifer bisher weniger attraktiv war. Mithilfe von KI lassen sich inzwischen jedoch auch individualisierte Spear-Phishing-Mails innerhalb kürzester Zeit erstellen. Dies macht solche Angriffe wirksamer und gefährlicher als je zuvor. Um hochgradig personalisierte Nachrichten zu erstellen, benötigen Cyberkriminelle dabei nicht zwingend eine große Menge an Daten. Schon eine einfache Info wie ein aktueller Tweet oder Beitrag auf LinkedIn kann ausreichen, um genügend Informationen über den Empfänger zu sammeln und ihn somit zu überzeugen.

Phishing-Mails erweisen sich als durchaus lukrativ für Betrüger. Der Erfolg ist dabei immer abhängig von den Kosten und Ressourcen pro E-Mail, den Erfolgschancen und dem potenziellen Gewinn. Zwar sind die aufzubringenden Kosten bei KI-gestützten (Spear-)Phishing Mails ein wenig höher. Die Aussichten auf Erfolg steigen jedoch auch in hohem Maße, da die Nachrichten, wie gesagt, sehr authentisch und legitim wirken.

Abwehrmaßnahmen und Schutz vor KI-gestütztem Phishing

Während Künstliche Intelligenz der Cyberkriminalität also zweifellos neue und verbesserte Möglichkeiten eröffnet, kann sie auf der anderen Seite jedoch auch genutzt werden, um Betrug und Angriffe abzuwehren. Durch den Einsatz von KI-gestützten Lösungen können etwa KI-generierte Texte, Bilder und Videos als solche erkannt und enttarnt werden, wodurch der Empfänger von einer folgenschweren Interaktion abgehalten wird.

Weitere Schutzmechanismen bestehen etwa in der Implementierung von Zero-Trust-Modellen und Multi-Faktor-Authentifizierungen, um den Zugriff auf Daten und Ressourcen granular zu steuern und zu authentifizieren. Zudem ist es unerlässlich, die eigenen Mitarbeiter und Nutzer regelmäßig über die Gefahren, die von Phishing-Mails ausgehen, aufzuklären und sie für die Tricks und Techniken der Cyberkriminellen zu sensibilisieren.

Wenn Sie Fragen zum Thema Cybersecurity haben oder wissen wollen, wo es bei Ihnen eventuelle Schwachstellen gibt und wie Sie Ihr Unternehmen bestmöglich vor einem Angriff schützen können – lernen Sie uns unverbindlich kennen! 

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