In den vergangenen 8 Monaten hat die Begeisterung für Generative KI und ChatGPT nicht nachgelassen. Seit Anfang 2023 hat Microsoft ChatGPT in seine Suchmaschine Bing integriert, wodurch der Zugang zur KI für viele Endbenutzer erheblich erleichtert wurde. Alltäglich nutzen Mitarbeiter die KI-gestützte Suchmaschine im Geschäftsalltag, um Fragen aller Art zu klären. Solange es sich dabei um öffentlich verfügbare Informationen handelt und keine privaten oder unternehmensbezogenen Daten preisgegeben werden, ist dies auch weitestgehend unbedenklich.
KI und die Nutzung des Dateninputs
Problematisch wird es jedoch, wenn unerfahrene Mitarbeiter aus Unwissenheit oder Unachtsamkeit auch sensible Anfragen an die KI stellen. Geschäftsgeheimnisse aus Finanzberichten oder persönliche Kundendaten werden leichtsinnig in die KI eingegeben, um schnell und einfach passende Antworten zu erhalten.
Künstliche Intelligenz lebt vom Dateninput und entwickelt sich durch diesen immer weiter. In den Nutzungsbedingungen von OpenAI, dem Hersteller von ChatGPT, wird deutlich festgehalten, dass die vom Nutzer zur Verfügung gestellten Daten gespeichert werden können, um die KI zu trainieren und zu verbessern. Geben Mitarbeiter also sensible Informationen ihres Unternehmens in die Suchmaschine ein, können auch diese gespeichert werden und nach außen gelangen.
Microsoft hat dieses Problem erkannt und den Bing Chat Enterprise vorgestellt, welcher seit dem 17.08.2023 automatisch für Unternehmen mit einem bestehenden Microsoft 365-Abo freigeschaltet wird.
Bing Chat Enterprise legt Fokus auf Datensicherheit
Im Gegensatz zum herkömmlichen Bing Chat, welcher für die private Nutzung zur Verfügung steht, ist die Enterprise-Version speziell auf Unternehmen und deren Bedürfnis nach Datensicherheit zugeschnitten. Die konkreten Schritte, die Microsoft unternommen hat, um Verantwortung und Privatsphäre von Unternehmen zu wahren, sehen wie folgt aus:
- Keine Datenspeicherung: Bing Chat Enterprise legt einen starken Fokus auf den Schutz sensibler Unternehmensdaten. Anders als die private Version speichert er keine Chatdaten, wodurch ein höheres Maß an Vertraulichkeit gewährleistet wird.
- Kein Zugriff auf Unternehmensdaten: Im Gegensatz zum kommenden Copilot greift der Bing Chat Enterprise nicht auf Unternehmensdaten wie Word- oder Excel-Dateien zu.
- Verzicht auf externe Plugins: Externe Plugins sind im Enterprise-Modus nicht zugelassen, um den ungewollten Abfluss von Geschäftsdaten zu verhindern.
- Kontrollierter Suchverlauf: Während die normale Version des Bing Chats den Suchverlauf anzeigen kann, ist dies im Enterprise-Modus nicht möglich. Dies trägt zur Wahrung der Privatsphäre und Sicherheit bei.
Fazit: Innovation trifft Verantwortung
Die nahtlose Integration von ChatGPT in Microsofts Bing-Suchmaschine hat die Nutzung von Künstlicher Intelligenz in den letzten Monaten erheblich erleichtert. Mit Bing Chat Enterprise kommt nun also auch eine Version, die durch ihren Fokus auf Datensicherheit für die geschäftliche Nutzung ausgelegt ist.
Dennoch ist zu betonen, dass trotz verbesserter Datenschutzmaßnahmen nicht leichtsinnig mit sensiblen Unternehmensdaten umgegangen werden darf. Eine verantwortungsvolle Herangehensweise im Umgang mit künstlicher Intelligenz bleibt unerlässlich. Die Verantwortung liegt sowohl bei der Technologie als auch bei den Menschen, um eine sichere und effiziente Geschäftskommunikation zu gewährleisten.